Chronik der freiwilligen Feuerwehr Ostrach

"Gott zur Ehr und dem Nächsten zur Wehr", so lautete der Wahlspruch, unter dem die freiwillige Feuerwehr im Jahre 1860 ins Leben gerufen wurde. Zwei Männer ragen aus den Gestalten jener Zeit durch Ihre Tätigkeit für den Gemeindenutzen und die Feuerwehr hoch empor.
Am 17. April 1860 erschienen, wie das Amtsblatt der Königlich Preußischen Regierung zu Sigmaringen berichtet, die Statuten der freiwilligen Feuerwehr zu Ostrach. Über die Bildung und den Zweck heißt es da:
1. Unter Zustimmung der Königlichen Regierung, des Königlichen Oberamtes und der löbl. Bürger-Collegien hier hat sich ein Verein gebildet von Freiwilligen, welcher sich zur Pflicht macht, bei Feuergefahr das Leben und Eigentum der Einwohner des Ortes Ostrach, sowie der umliegenden Ortschaften nach Kräften zu schützen.
2. Zu möglichster Erreichung dieses Zweckes sind in der Feuerwehr strenge Ordnung und öftere Übungen angesetzt.
3. Die Feuwerwehr bildet ein selbständiges Ganzes unter ihrem Kommandanten, welchem allein die spezielle Leitung derselben unter dem Oberbefehl des Oberamtsvorstandes, beziehungsweise des Bürgermeisters, zusteht.
4. Die Feuerwehr ist zusammengesetzt aus: a) Der Spritzmannschaft, b) Steiger- oder Rettungsmannschaft, c) Butten, Feuerleiter und Feuerhaken-Mannschaft und d) den Feuerreitern und Spritzenfahrern

Zur Überwachung der Umgebung wurde 1942 ein Feuerwehrturm hinter dem Buchbühldenkmal errichtet, der bis zum Kriegsende stand. 1943 wurde der Gemeinde die Luftschutz-Motorspritze TSA 8, ein Tragkraftspritzenanhänger, zugeteilt.

1950 erfolgte die Anschaffung eines Mannschaftswagens, Löschfahrzeug LF 8, mit eingeschobener Tragspritze TS 8.

Zum 100 jährigen Jubiläum erhielt die Wehr 1961 einen neuen Tragspritzenanhänger TSA 8, da die eingeschobene Tragspritze TS 8 unbrauchbar geworden war.

1965 kam ein Löschfahrzeug LF 8 schwer, dazu, das erstmals mit Atemschutzgeräten ausgerüstet war. Die Einsatzmöglichkeiten wurden dadurch erheblich verbessert.

1971 wurde der Fahrzeugpark durch ein Tanklöschfahrzeug TLF 16 erweitert, das 2500 Liter Löschwasser zur Einsatzstelle mitgeführt hat. Vom Landkreis Sigmaringen wurde im gleichen Jahr ein Katastrophen-Anhänger übernommen.

Das Jahr 1978 brachte weitere Ergänzungen der Ausrüstung: 1 Anlegeleiter AL 18, 1 Heuwehrgerät, 1 Rettungsschere und 1 Spreizer zur Auftrennung von Fahrzeugen bei Verkehrsunfällen.

Im Jahr 1987 wurde der Fuhrpark durch einen Mannschaftstransportwagen (MTW) erweitert.

Das Jahr 1995 brachte eine wichtige Ergänzung im Fuhrpark der Wehr. Es wurde ein Vorausrüstwagen (VRW) beschafft, um bei Verkehrsunfällen mit eingeklemmten Personen noch schneller helfen zu können.

Im Jahr 1999 wurde der Fuhrpark um ein Löschgruppenfahrzeug (LF16/12) erweitert, es ersetzte ein LF8.

2003 wurde der Fuhrpark um ein Löschgruppenfahrzeug (LF16-TS) erweitert, es ersetzte ein TLF16 mit einer Anhängeleiter (AL18).

Desweiteren wurde im Jahr 2005 im vorhandenen MTW eine Funkausrüstung eingebaut, um bei Großschadenslagen die Einsatzkräfte besser koordinieren zu können.

Zum 150 järigem Jubiläum erhielt die Wehr 2010 einen weiteren Mannschaftstransportwagen (MTW).

2011 ist die Wehr Ostrach technisch auf dem neusten Stand und kann über eine interessante Vergangenheit berichten.

2014 wurde bei der Feuerwehr Ostrach ein neuer ELW in den Dienst gestellt. Er ersetzt den alten MTW aus dem Jahre 1987. Außerdem feierte die Jugendfeuerwehr ihr 25-jähriges Bestehen.

Kommandanten der Freiwilligen Feuerwehr Ostrach


1860 - 1862 Fritz Böhm
1862 - 1870 Ludwig Riedinger
1870 - 1876 Richard Knoll
1876 - 1886 Johann Schüle
1886 - 1902 Anton Groß
1902 - 1927 Josef Halder
1927 - 1934 Eduard Röck
1934 - 1953 Fritz Röck
1953 - 1959 Eugen Schorer
1959 - 1983 Josef Stark
1983 - 1998 Manfred Kunze
ab 1998 Eugen Kieferle